Ein Prosit auf das Geburtstagskind: Landrat Hans-Joachim Weirather und seine Ehefrau Hermine (Mitte) umringt von (von links): Thomas Munding (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim), Franz Josef Pschierer (Staatsminister A. D.), Dr. Stephan Winter (stellvertretender Landrat) und Hubert Hafner (Landrat Günzburg).
Mindelheim (as). „Make you feel my love“, erklang der Song von Bob Dylan auf Keyboard und Trompete. Und dem entsprechend herzlich und heiter ging es zu bei der Feier des 60. Geburtstags von Landrat Hans-Joachim Weirather am 18. Februar im großen Sitzungssaal des Landratsamts in Mindelheim. Politiker, ehemalige Weggefährten und Mitarbeiter bereiteten dem Jubilar einen herzlichen Empfang.
„Du hast bleibende Spuren hinterlassen und den Landkreis geprägt“, lobte sein Stellvertreter Dr. Stephan Winter Hans-Joachim Weirather. „Deine menschlich-ruhige und sachorientierte Art, Dinge anzugehen, wird auch von deinen Mitarbeitern sehr geschätzt.“
Als wichtige Projekte der zwölfjährigen Amtszeit des Landrats nannte Winter die Sanierung weiterführender Schulen, Straßenbauprojekte wie die Illerbrücke, den fachlichen Ausbau der Unterallgäuer Kliniken und die Entlastungsstraße für Memmingerberg. Weitere Meilensteine seiner Amtszeit sind die Weiterentwicklung des Unterallgäus ist als Rad- und Wanderregion, die Erarbeitung und Umsetzung eines Seniorenkonzepts und eines Klimaschutzkonzepts, der Aktionsplan für Menschen mit Behinderung und die Verbesserung des ÖPNV durch die Einführung des Flexibusses.
Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer dankte Weirather für die „stets verlässliche und loyale Zusammenarbeit“.
"Politische Gestaltungskraft"
Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer dankte Weirather für die „stets verlässliche und loyale Zusammenarbeit“ und lobte seine politische Gestaltungskraft. Besonders in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Bildung habe der" äußerst sportliche" Landrat in den zwölf Jahren seiner bisherigen Amtszeit viel bewegt. “Du wolltest es nicht allen recht machen, aber hast es doch recht gemacht“, so Pschierer.
Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner skizzierte den Werdegang des Jubilars: Bevor Weirather ans Landratsamt wechselte, war der Diplom-Ingenieur Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Kempten. Davor war der Vater von drei Kindern acht Jahre lang am bayerischen Umweltministerium beschäftigt.
Was Hans-Joachim Weirather seiner Hermine wohl ins Ohr flüstert?
Wasser als Lebensader
„Wer so einen Landrat hat, braucht kein Volksbegehren gegen Bienensterben“, lobte Lohner schmunzelnd das Umweltbewusstsein des Jubilars. Wasser ziehe sich wie eine Lebensader durch die Vita des Landrats hindurch. Die Iller begleitet seine berufliche Laufbahn, in deren Verlauf er bereits 70 Millionen Euro für wasserökologische Maßnahmen investiert habe.
"Ich bin dankbar für jedes offene und ehrliche Wort", spielte Lohner auf die Direktheit Weirathers an und überreichte ihm als Geschenk eine Flasche „reinsten Bodenseewassers“.
„Ehrliches Miteinander“
Das „ehrliche Miteinander“ lobte auch der Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetages. Otto Göppel beschrieb den Jubilar, der stets praktikable und bürgernahe Lösungen gefunden habe, lächelnd als typischen Wassermann: „stur und ungeduldig, zukunftsorientiert, mitreißend, einfallsreich und aufrichtig“.
Sparkassenschwein „für den Notgroschen“
Vorsorge für alle Fälle: Das Sparkassenschwein „für den Notgroschen“.
Für sein unbürokratisches Unterstützen von Unternehmen bei Ansiedlung und Ausbau im Unterallgäu lobte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim Thomas Munding das Geburtstagskind (Weirather ist einer von drei alternierenden Verwaltungsvorsitzenden der Sparkasse).
Man habe viele gemeinsame Impulse gesetzt, zu denen auch die Neuorganisation des Allgäu Airports gehöre. Auch Munding hatte ein passendes Geburtstagsgeschenk parat: ein geräumiges rotes Sparkassenschwein „für den Notgroschen“.
Launige und herzliche Worte kamen von Günzburgs Landrat Hubert Hafner, der Weirather als „Schulsanierer und moralische Instanz“ lobte.
„Dass wir ganz auf deiner Seite sind“
Die große Überraschung folgte dann zum Schluss: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Freien Wähler Josef Steigerle haben es sich die Damen der FW-Fraktion nicht nehmen lassen, ihren geschätzten Parteigenossen mit einem Gedicht in Mundart und einem eigens getexteten Lied („Ja, unser Hans, der kann’s!“) zu zeigen, „dass wir ganz auf deiner Seite sind“.
Sichtlich gerührt über so viel Zustimmung, bedankte sich der Landrat und wandte sich dann gezielt an Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder, der trotz der (zumindest vorerst) geplatzten Klinikenfusion zur Geburtstagsfeier in Mindelheim erschienen war: „Unser gemeinsamer Weg ist kein geradliniger“, so Weirather. Doch er betonte, auch in Zukunft auf ein gutes Verhältnis zwischen Stadt und Landkreis achten zu wollen.
Musikalisch begleitet wurde die Feier von Robert Hartmann und Ottmar Einsiedler auf Keyboard und Trompete.
Die Damen der Freien Wähler-Fraktion mit Geschäftsführer Josef Steigerle besingen ihren geschätzten Parteigenossen mit einem eigens getexteten Lied : „Ja, unser Hans, der kann’s!“.
