Laut und bunt - Stadtbachhexen lassen es krachen

Monsterkonzert, Dämmerumzug und viel Fasnet in Memmingen

veröffentlicht am 15.01.2023

Die Faschings- und vor allem Fasnet-Freunde sind am Wochenende in Memmingen voll auf ihre Kosten gekommen. Hier tanzen die "Himmlischen Teufel" unter dem Motto der Memminger Stadtbachhexen "Viele Narren – eine Fasnet". Fotos und Bildergalerie: Michael Geiger

Memmingen (mg). Das "Monsterkonzert" von rund 200 Guggenmusikern hat am Freitagabend das närrische Wochenende in Memmingen eingeläutet. Die Faschings- und vor allem Fasnet-Fans sind mit entsprechenden Partys und vor allem mit dem Dämmerumzug am Samstag voll auf ihre Kosten gekommen.

82 Hästräger- und Musikgruppen haben am späteren Samstagnachmittag bei den tausenden Zuschauern am Straßenrand für viel Spaß und Unterhaltung gesorgt.

"Wo nei? D' Bach nei!"

Das dreifache "Wo nei? D' Bach nei!" der Memminger Stadtbachhexen hat dann auch den hartnäckigsten Faschingsmuffel aus seiner Lethargie mitgerissen. Mit dem Sternmarsch der teilnehmenden sechs Guggenmusiken D' Schillamongos aus Kirchdorf, der Hausemer Guggenmusik, der Lumpenkapelle Aitrach, der Guggenmusik Wuchzenhofen, der Guggenmusik Isny sowie den Allgäuer Long Dongs. Aus der Kalch-, Kramer-, Zangmeister- und Ulmer Straße sowie der Schlossergasse nahm das lautstarke Spektakel seinen Anfang. Die Guggenmusik, eine auf spezielle Weise schräg gespielte Blasmusik, angeführt von einer umfangreichen Schlagzeuggruppe die den Rhythmus vorgibt, verwandelten auch dieses Jahr den Marktplatz wieder in ein Tollhaus. Knapp 5.000 Besucher waren auf den Beinen um das ausgelassene Treiben der Akteure lautstark zu beklatschen, das schließlich im gemeinsamen „Monsterkonzert“ endete.

Ohrenbetäubend und schräg, aber einfach nur herrlich und einmalig schön. Ein einstündiges, beeindruckendes und farbenfrohes Spektakel, das Memmingen einmal mehr als Faschingshochburg hochleben ließ. 3.500 Hästräger und 82 Gruppen.

Mit einer eindrucksvollen Narrenmesse in der gut besetzten St. Josefs-Kirche ging es dann am Samstag weiter. Durchaus ungewohnt mit Meßdienern, die anfangs unterschiedliche Hexenmasken getragen haben.Passend zum Anlass wurde Diakion Oliver Föhr musikalisch unterstützt von der Aitracher Lumpenkapelle sowie dem Hexenchor der Stadtbachhexen.

Der Höhepunkt des närrischen Wochenendes war der Dämmerumzug durch die Straßen der Memminger Altstadt. Pünktlich um 16 Uhr setzte sich der "Tross" mit seinen rund 3.500 Hästrägern und Guggenmusikern in Bewegung, flankiert wie schon in den Vorjahren, von tausenden begeisterten Zuschauern. Der Gaudiwurm mit den 82 Narrenzünfte und Musikgruppen zog vom Schweizer Berg über den Roßmarkt, Weinmarkt, durch die Fußgängerzone auf den Marktplatz. Lautstark unterstützt durch zahlreiche Musikgruppen und frenetisch bejubelt von den begeisterten großen und kleinen Zuschauern. Zu sehen gab's neben teilweise angsteinflössenden Masken auch artistische Einlagen wie Pyramiden und vieles mehr. Wer zu weit vorn stand, mußte den ein oder anderen Hexenhieb hinnehmen. Oder bekam eine Handvoll Sägespäne in die Frisur einmassiert.....

Entlang der Strecke lieferten drei Sprecherwagen entsprechende Informationen über die Herkunft der Gruppen. Insgesamt erlebte die Stadt an diesem Wochenende eine lange Nacht, die in den umliegenden Gaststätten der Altstadt erst spät ihren fröhlichen Ausklang fand.

"Viele Narren – eine Fasnet"

Der Zunftmeister der Stadtbachhexen, Rainer Betz, freute sich über den reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung, auch wenn enorm viel Arbeit in den letzten Monaten investiert wurde
„Es war natürlich schon sehr stressig, da die Zeit drückte. Auf Grund der Unsicherheit wegen "Corona" starteten wir mit den Planungen erst so richtig im September. Besondere Beachtung war nötig, da sich viele Auflagen und Vorgaben geändert haben, was das Ganze natürlich immer komplizierter macht. Aber wir alle hatten unseren Spaß und es war einfach wieder mal schön mit so vielen Faschingsfreunden nach drei Jahren wieder zu feiern“, getreu dem Motto „Viele Narren – eine Fasnet.