Robuster Arbeitsmarkt, aber Zunahme der Arbeitslosigkeit

Saisonbedingte Gründe und Erfassung Geflüchteter sorgen für Anstieg

veröffentlicht am 31.08.2022

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im August saisonbedingt sowie aufgrund der Erfassung ukrainischer Geflüchteter stärker als jahreszeitüblich angestiegen. Die bundesweite Arbeitslosenquote beträgt nun 5,6 Prozent (+0,2), im Wirtschaftsraum Memmingen blieb die Quote mit 2,4 Prozent sowie im Landkreis Unterallgäu mit 2,0 Prozent konstant

"Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt robust. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben zwar im August erneut stärker zugenommen als jahreszeitlich üblich", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Im August sind die Arbeitslosenzahlen auch im bayerischen Allgäu saisonbedingt weiter angestiegen: „Die Zahl arbeitsloser Personen ist wieder über die 10.000er Marke auf 10.480 geklettert: das sind 571 arbeitslose Menschen mehr als noch im Juli“, erklärt Horst Holas, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen. „Sieht man sich die Altersstruktur der neu arbeitslos gemeldeten Personen an, sind mehr als 350 von ihnen unter 25 Jahre alt.

Im August setzt sich alljährlich die Entwicklung des Vormonats Juli fort: junge Menschen, die mit Schule, Ausbildung oder Studium fertig geworden sind, melden sich überbrückend arbeitslos, um sich dann im September in den meisten Fällen wieder mit Schule, Arbeit, Ausbildung oder Studium aus der Arbeitslosigkeit abzumelden.

Leichter Rückgang bei den über 50-Jährigen

Bei den älteren Menschen über 50 Jahren und der Personengruppe langzeitarbeitsloser Menschen ist die Arbeitslosigkeit im August sogar leicht zurückgegangen“, zeigt sich Horst Holas erfreut. „Der Bestand offener Stellen ist zwar im August erstmals in diesem Jahr leicht gesunken, aber weiterhin auf hohem Niveau. Die Allgäuer Unternehmen haben weiterhin in fast allen Bereichen mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen – und dies trotz aller Unwägbarkeiten in Zusammenhang mit steigenden Energiekosten, hoher Inflation und Materialengpässen.“ Hier gibt es über die Agentur für Arbeit für Betriebe und deren Beschäftigte vielfältige Beratungs- und Qualifizierungsangebote:

„Lassen Sie sich beraten und nutzen Sie diese Chance zur Fachkräftegewinnung“, rät Holas. Auf dem Ausbildungsmarkt sind immer noch mehr als 2.300 Ausbildungsstellen offen: „Auch nach dem 1. September ist noch ein Ausbildungsstart möglich“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter. „Jungen Menschen, die jetzt noch auf Suche nach einer Ausbildung sind, rate ich sehr zu einer Kontaktaufnahme mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern. Diese helfen unbürokratisch und schnell und beraten die Jugendlichen professionell über alle Möglichkeiten.“

(Grafiken: Agentur für Arbeit)