Schwaben muss noch mehr Asyl bieten

Viele Probleme - keine einfachen Lösungen

veröffentlicht am 04.05.2023

Das Netzwerktreffen Asyl fand diesmal im Memminger Rathaus statt. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Beim „Netzwerktreffen Asyl“ im Memminger Rathaus konferierten Sachbearbeiter aus vier kreisfreien Städten und zehn Landkreisen des Regierungsbezirks Schwaben. Dabei wurden hauptsächlich Fragen zu Asylbewerberleistungsgesetz und den Besonderheiten für ukrainische Flüchtlinge diskutiert.

Das enorme Arbeitspensum im Bereich Asyl wird vor allem durch die weltweiten Krisen, die in immer kürzeren Abständen auftreten, verursacht. Neben den Herausforderungen, die sich durch den Ukraine-Krieg ergeben, werden auch viele Flüchtlinge vor allem aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und der Türkei vom Bund zugewiesen. Zudem fehlen in der Sachbearbeitung für Asyl noch Lösungen, was die Flüchtlingsbewegungen innerhalb Europas betrifft.

Die Netzwerktreffen zum Thema dienen dem Austausch und der Abstimmung in Problemfällen und der täglichen Arbeit. Zukünftig soll es zwei Treffen im Jahr geben, die abwechselnd von den örtlichen Trägern organisiert werden.

Bayern verteilt nach Schwaben

Aktuell erfüllt Bayern seine SOLL-Zuweisungsquote bezüglich der Ukraineflüchtlinge noch nicht zu 100 Prozent. Dabei ist Schwaben der Regierungsbezirk mit der derzeit niedrigsten Erfüllungsquote. Deshalb werden seit dem 27. Januar 2023 alle ukrainischen Flüchtlinge, die im Rahmen der FREE-Verteilung (Fachanwendung zur Registerführung, Erfassung und Erstverteilung zum vorübergehenden Schutz) Bayern zugewiesen werden, unter den örtlichen Trägern des Regierungsbezirks Schwaben verteilt. Dies erfolgt mit nur zwei bis drei Tagen Vorlauf und erfordert einen immensen Organisationsaufwand, den es zu bewältigen gibt. Die Stadt Memmingen erfüllt die Quote aktuell mit 130 Prozent. „Die gerade in Schwaben besonders angespannte Lage durch die Situation der FREE-Verteilung, die ursprünglich Ende Januar für sechs Wochen angedacht war und immer noch kein Ende hat, macht uns allen die Arbeit im Alltag schwer“, so Monika Albrecht, Leiterin des Amtes für Soziale Leistungen.