Trotz Belastungen bleibt der Arbeitsmarkt stabil

Leichter, aber unüblicher Anstieg der Arbeitslosenzahl im Juli

veröffentlicht am 29.07.2022

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Die Arbeitslosenquote ist bundesweit im Juli um 0,2 Prozentpunkte auf nun 5,4 Prozent gestiegen, liegt allerdings immer noch um 0,2 Punkte unter dem Niveau des Vorjahresmonats. In der Region ist die Zahl der arbeitslosen Menschen leicht angestiegen, die Quote im Wirtschaftsraum Memmingen liegt nun bei 2,4 Prozent (+0,1). Das Unterallgäu (2,0) und der Bayerische Teil des Allgäus (2,5) melden gleiche Quoten wie im Juni.

"Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Juli kräftiger zugenommen als jahreszeitlich üblich. Dies liegt jedoch an der Erfassung ukrainischer Geflüchteter. Insgesamt ist der Arbeitsmarkt trotz aller Belastungen und Unsicherheiten weiterhin stabil", so Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg

Gleichbleibende Quote im Allgäu

Zum Stichtag im Juli blieb die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Kempten-Memmingen unverändert bei 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenzahl erhöhte sich im Vergleich zu Juni gering um 56 Personen auf 9.909. „Der Arbeitsmarkt zeigt momentan seine typische Entwicklung zum Ferienstart“, erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Junge Menschen, die Schule, Studium oder Ausbildung beendet haben und entweder ab Herbst eine weitere Schule besuchen oder mit einer Arbeit beginnen werden, melden sich – meist vorübergehend – arbeitslos. Erfreulich ist, dass im Bereich der Jobcenter die Arbeitslosenzahl wieder etwas gesunken ist. Dies zeigt, dass die meisten der bei uns ansässigen ukrainischen Geflüchteten mittlerweile in den Jobcentern gemeldet sind und sich dort z.T. auch schon wieder aus der Arbeitslosigkeit – zumindest vorübergehend - abmelden konnten – sei es durch eine Sprachkursteilnahme, die Rückkehr in die Heimat oder sogar bereits durch eine Arbeitsaufnahme.“

Über 8.400 offene Stellen

Der Arbeitsstellenmarkt zeigt sich stabil: „Der Zugang offener Stellen hat im Juli etwas abgenommen – auch in den Unternehmen ist Urlaubssaison und manche schließen für Betriebsferien. Mit Neueinstellungen wird daher oft bis September gewartet. Der Bestand offener Stellen hat im Juli dennoch den neuen Rekordwert von 8.420 erreicht: dies zeigt, dass bis jetzt trotz Material-engpässen und steigender Energiekosten in unserer Region kein wirtschaftlicher Einbruch stattgefunden hat“, zeigt sich Maria Amtmann erfreut. Große Chancen für junge Ausbildungssuchende bietet der Ausbildungsmarkt: „Knapp 2.800 Ausbildungsstellen sind derzeit noch frei und bieten jungen Menschen beste Chancen auf eine gesicherte berufliche Zukunft – ich rate Jugendlichen, die noch unsicher sind, was sie im Herbst machen sollen, sich mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern in Verbindung zu setzen. Hier erhalten sie fundierte Unterstützung und einen sehr guten Überblick über ihre Möglichkeiten“, rät Amtmann.

Im Juli haben sich 1.185 Personen aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, während 940 Menschen sich aus Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit abmelden konnten. Hier zeigt sich, dass kurz vor Beginn der Haupturlaubssaison manche Betriebe mit einer Einstellung warten.

Grafiken: Agentur für Arbeit