Vom Memminger Mau und anderen Mond-Mythen

„Schau der Mau“ feiert Premiere am LTS

veröffentlicht am 24.03.2024

Was ist der Mau, den die Memminger aus dem Zuber gefischt haben? Foto: Jürgen Bartenschlager

Memmingen (sg). Das eigens für Memmingen geschriebene Stück „Schau der Mau“ hat nun Premiere gefeiert. Im Mittelpunkt steht die Sage des Memminger Mau, andere Mythen rund um den Mond werden damit verknüpft. Schauspielerisch eine exzellente Leistung zeigen dabei vier „Mondwesen“.

In einer alkoholgeschwängerten Nacht sieht ein Memminger Bürger die Spiegelung des Mondes in einem Wasserzuber. Er ruft seine Freunde aus der Weinstube „Zum Goldenen Löwen“ und auch den stadtbesten Fischer herbei, um den Mau gemeinsam aus dem Zuber zu ziehen. Es gelingt nicht – soweit die bekannte Geschichte. Doch was wäre, wenn es den Memmingern damals tatsächlich gelungen wäre, den Mond aus dem Wasser zu ziehen? Wem stünde man dann auf dem nächtlichen Platz gegenüber? Sergej Gößner greift die bekannte Memminger Sage auf und erzählt sie weiter.
In seiner Inszenierung tritt das Ensemble als Erzählkollektiv aus vier „Mondwesen“ auf, das dem Publikum zunächst von Platons Kugelmenschen, von Liebe, einem weißen Kaninchen und schließlich dieser „Geburt“ des Memminger Mau berichtet, bei dem ein Wesen auf die Bühne tritt, das die Memminger als „Stadtbachhexe“ betrachten und eine Hexenprobe fordern. Das Bühnenspiel endet mit einer Fischertags-Szene, bei dem ausgerechnet eine Frau eine übergroße Forelle fängt.

Im bemerkenswerten, mystisch-magischen Bühnenbild ist der Mau gleich mehrfach aufgegriffen: Als schillernde, sich drehende Bühnenscheibe, die an den Mond erinnert, der um die Erde kreist, mit spiegelnder Oberfläche wie der im Meer untergehende Mond und als leuchtendes Objekt am Bühnenhimmel, das sich beweglich durch den Raum navigiert.

Amüsant und unterhaltsam hat vor allem der zweite Teil des Abends das durchaus auch jüngere Publikum überzeugt. Langer Applaus feierte die Premiere im Großen Haus.

Weitere Termine

Das Stück wird noch vier Mal zu sehen sein: Am 3. April, 18. April und 21. April jeweils um 20 Uhr, am 27. April um 20 sowie um 22 Uhr.

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